ÖL ODER LACK?

Jeder Holzfußboden benötigt eine Oberflächenbehandlung, die das Holz vor eindringendem Schmutz, Wasser, Flecken und Kratzern schützt. Welche Variante im Einzelfall die richtige ist, hängt sowohl von der geplanten Nutzung, den technischen Anforderungen als auch dem persönlichen Geschmack des Nutzers ab.

ÖL

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Durch eine Imprägnierung mit Öl wird das Holz vor eindringender Feuchtigkeit geschützt, bleibt aber, da kein Film gebildet wird, offenporiger und damit atmungsaktiver als die versiegelte Oberfläche.

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Geölte Böden können partiell renoviert werden.

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Es entsteht eine matte Oberfläche, das Holz wird farblich angefeuert.

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Die Gefahr von Seitenverleimung und Abrissfugen besteht nicht.

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Stärkere Anschmutzung als bei versiegelten Oberflächen.

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Erhöhter Pflegeaufwand gegenüber versiegelten Flächen – geölte/gewachste Böden müssen, je nach Beanspruchung, regelmäßig nachgeölt werden. Bei gröberen Verschmutzungen muss der Boden zunächst grundgereinigt und/oder angeschliffen und dann nachgeölt werden.

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Geringere Chemikalienbeständigkeit als bei versiegelten Oberflächen.

LACK

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Eine mit Lack versiegelte Oberfläche bildet eine geschlossene und widerstandsfähige Schicht, der Boden bleibt dauerhaft vor eindringender Feuchtigkeit und Abrieb geschützt.

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Der Pflegeaufwand versiegelter Böden ist gering, Fegen und Staubsaugen sowie gelegentliches nebelfeuchtes Wischen mit geeignetem Reinigungs- bzw. Pflegemittel reichen aus.

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Höhere Chemikalienbeständigkeit gegenüber geölten Oberflächen.

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Eine partielle Ausbesserung von Schäden ist nicht möglich (bzw. nicht sinnvoll, da Farbunterschiede im Holz und Ansätze der Versiegelung sichtbar bleiben).

 

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Bei einer lackierten Oberfläche muss, auch bei Einsatz entsprechender Grundierungen, mit der sogenannten Seitenverleimung und damit einhergehenden Abrissfugen beim Schwinden des Holzes gerechnet werden.

Kleine Pflegefibel

 

Ein (gut verlegter/geschliffener/versiegelter/geölter) Holzfußboden ist nicht nur schön, sondern auch sehr hygienisch. Damit Sie diese Eigenschaften auch weiterhin genießen können, nehmen Sie sich bitte folgende Pflegetipps zu Herzen:

Schmutz und Sand wirken wie Schleifpapier und müssen deshalb vor jeder Reinigung oder Pflege mit Haarbesen, Staubsauger (mit Parkettbürste) oder trockenem Mopp entfernt werden.

Schmutzfänger und großzügige Sauberlaufzonen im Eingangsbereich sind empfehlenswert.

Filzgleiter unter Stühlen und Tischen verhindern Kratzer – Laufrollen und Gleiter müssen DIN 68131 (Kunststoff oder Filz) entsprechen.

Metallische Möbel bedürfen einer Schutzmatte.

Rutschhemmende Teppichunterlagen sollten keine Weichmacher enthalten, da es sonst zu Weichmacherwanderung und dadurch zu Flecken oder unterschiedlichen Glanzgraden in der Oberfläche kommen kann. Rutschunterlagen auf Latexbasis sind weichmacherfrei und daher zu empfehlen.

Der natürliche Werkstoff Holz atmet. Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit wird dem Holz Feuchtigkeit entzogen und es kann zu Fugenbildung kommen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann zu Quellungen (Verformungen) des Holzfußbodens führen. Aus diesem Grund empfehlen wir eine relative Luftfeuchtigkeit von 50-60% bei einer Raumtemperatur von 18°C bis 20°C; denn ein gesundes Raumklima dient nicht nur der Werterhaltung Ihres Fußbodens, sondern auch Ihrem eigenen Wohlbefinden! In der Heizperiode sind Wasserbehälter an Heizungen oder Luftbefeuchtungsgeräte empfehlenswert.

Holzfußböden und Pfennigabsätze sind keine Freunde!

Schützen Sie Ihren Parkettboden vor zu starker Sonneneinstrahlung, da diese zu Verfärbungen führen kann. Auch durch Teppiche können unterschiedliche Verfärbungen durch Sonneneinstrahlung entstehen.

Neu versiegelte Holzböden dürfen erst nach vollständiger Trocknung der Versiegelung begangen werden. Je mehr der versiegelte Boden in den ersten Tagen geschont wird, desto länger ist die Lebensdauer des Bodens. Die volle Beanspruchung, z. B. durch schwere Möbelstücke sollte frühestens nach Erreichen der Endhärte (nach ca. 8-14 Tagen) der Versiegelung erfolgen. Neu versiegelte Böden sollten in dieser Zeit auch nicht mit künstlichen und/oder textilen Belägen sowie mit Folie abgedeckt und nur trocken gereinigt werden.

Die Versiegelung ist eine handwerkliche Arbeit. Dies bedingt, dass kleine Störungen in der Oberfläche auftreten können, wie zum Beispiel Staubpartikel. Auf die Haltbarkeit des Bodens hat dies jedoch keinen Einfluss.

Wir empfehlen eine Erstpflege des neu versiegelten Bodens (nach Erreichen der Endhärte). Durch die Belastung des Einzuges wird die neu versiegelte Oberfläche meist sehr beansprucht, und somit gewährleisten Sie einen optimalen Schutz Ihrer Versiegelung.

Holzfußböden und Laminatböden nur nebelfeucht (=gut ausgewrungen) wischen, stehende Wasserbelastung vermeiden!

Zur Reinigung keine Stahlwolle, andere raue Putzhilfen oder Mikrofasertücher verwenden.

Die Versiegelungsschicht dient zum Schutz der Parkett- und Holzfußbodenoberfläche bei fachgerechter Verarbeitung und unter Einhaltung des Raumluftzustandes sowie der Reinigungs- und Pflegezyklen. Entsprechend der DIN 18 356 und DIN 18 367 ist daher die Reinigung und Pflege zum Erhalt des Naturbodens sehr wichtig. Dennoch unterliegt die Versiegelung, je nach Beanspruchung, einem natürlichen Verschleiß. Wenn der Versiegelungsfilm durchgetreten ist, muss der Holzfußboden neu (geschliffen und) versiegelt werden.

Bitte halten Sie sich an die Pflegeanleitung, die Ihnen mit Ihrem Kostenvoranschlag oder bei Fertigstellung der Arbeiten überreicht wird und verwenden Sie nur geeignete und vom Hersteller empfohlene Reinigungs- und Pflegemittel.

DIE KLEINE PFLEGEFIBEL ALS PDF